Der Physikalische Verein mit Sitz in Frankfurt am Main betreibt die Hans-Ludwig-Neumann-Sternwarte am Standort Taunus-Observatorium. Auf dem Gebiet der Entdeckungen von Kleinplaneten ist sie die erfolgreichste Vereinssternwarte Deutschlands. Bis September 2024 wurden 135 Kleinplaneten-Entdeckungen anerkannt, welche im Zeitraum von 2006 bis 2011 als Kandidaten an das Minor Planet Center gemeldet worden waren.
Eine Bilanz aus dem Jahr 2016 (pdf-Datei), 10 Jahre nach unserer ersten Kleinplaneten-Entdeckung.
Hauptteleskop: System: Cassegrain Hauptspeigeldurchmesser: 0,6 m (24 inch) Primärfokus-Brennweite: 1,993 m ( f/3,32 ) Durchmesser des Wynne-Korrektors: 0,2m Korregierte Primärfokus-Feldgröße : 0,13m DigitalKamera: SBIG 11000M (Gesichtsfeld: 60’x45′) Sekundärfokus-Brennweite: 5,716 m ( f/9,53 ) Baujahr 1998 Hersteller Astrooptik Philipp Keller |
Die Voraussetzung – Observatory Code der IAU
Die erste Kleinplaneten-Entdeckung des Physikalischen Vereins
Entdeckung eines gefährlichen die Erdbahn kreuzenden Asteroiden
Frankfurt auch am Himmel – die erste Namensgebung
Es werden Kleinplaneten zu Ehren der Initiatoren Erwin Schwab und Rainer Kling benannt
Ehrung durch den Soemmerring-Preis
Die erfolgreichste deutsche Vereinssternwarte
Die Voraussetzung – Observatory Code der IAU
Um Positionsmessungen von Himmelskörpern der Wissenschaft zur Berechnung aktueller Bahnen von Asteroiden, Kometen und natürlichen Satelliten zur Verfügung stellen zu können ist es nötig einen so genannten Observatory Code der Internationalen Astronomischen Union (IAU) zu erlangen. Damit ist man berechtigt astrometrische Messungen an das Minor Planet Center zu schicken.
Mit diesem Ziel wurden im Zeitraum vom 6.6.2006 bis 8.6.2006 von Rainer Kling und Erwin Schwab die Asteroiden (612) Veronika und (2303) Retsina fotografiert und astrometrisch ausgewertet. Am 14.6.2006 kam die Nachricht von Gareth Williams, associate director of the Minor Planet Center, dass die Taunus-Sternwarte den Observatory Code B01 der IAU erhalten hat. Ein Kurzbericht dieser Aktion kann eingesehen werden.
Die erste Kleinplaneten-Entdeckung des Physikalischen Vereins
Am 27.11.2006 entdeckten Erwin Schwab und Rainer Kling den Asteroiden 2006 WV129, welcher seit 26.9.2010 den Namen Neeffisis trägt. Dies ist die erste Entdeckung eines kleinen Planeten an einer Sternwarte des Physikalischen Vereins in der über 180-jährigen Vereinsgeschichte.
- Die Pressemitteilung des Physikalischen Vereins.
- Entdeckungsgeschichte mit Fotos des Kleinen Planeten (224831) Neeffisis
Entdeckung eines gefährlichen die Erdbahn kreuzenden Asteroiden
Am 25. Februar 2009 gelang die Entdeckung eines der seltenen gefährlichen erdnahen Asteroiden. Er hat einen Durchmesser von ungefähr 150 Meter und näherte sich der Erde bis auf eine Entfernung von nur 5,7-facher Monddistanz. Dieser NEO (Near Earth Object) erhielt die Bezeichnung 2009 DM45 und wurde sogar als gefährlicher Asteroid (PHA = potentially hazardous asteroid) eingestuft. 2009 DM45 war erst die 5. Entdeckung eines gefährlichen Asteroiden (PHA) von einer deutschen Sternwarte.
- Entdeckungsgeschichte mit Fotos des gefährlichen Asteroiden 2009 DM45
Frankfurt auch am Himmel – die erste Namensgebung
Der Kleinplanet, für den wir den ersten Namensvorschlag einreichten, trägt seit dem 9. April 2009 den Namen (204852) Frankfurt. Die „Taufe“ wurde im Minor Planet Circular # 65714 veröffentlicht.
- Entdeckungsgeschichte mit Fotos des Kleinen Planeten (204852) Frankfurt.
Es werden Kleinplaneten zu Ehren der Initiatoren Erwin Schwab und Rainer Kling benannt
Das spanische Observatorio de la Sagra ehrte die beiden Initiatoren des Kleinplaneten-Astrometrie-Projekts Erwin Schwab und Rainer Kling mit einem „eigenen“ Himmelskörper. Die kleinen Planeten (185638) Erwinschwab und (185639) Rainerkling wurden nach ihnen benannt. Am 7. Juni 2009 wurden die neuen Kleinplaneten-Namen im Minor Planet Circular # 66244 veröffentlicht.
Ehrung durch den Soemmerring-Preis
Am 8. Juli 2009 erhielten Stefan Karge, Rainer Kling, Erwin Schwab und Ute Zimmer den Soemmerring-Preis für herausragende astronomische Leistungen. Prämiert wurde ihre Arbeit „Astrometrie von Objekten unseres Planetensystems und die Entdeckung von Asteroiden“, welche an der Taunus-Sternwarte des Physikalischen Vereins durchgeführt wurde.
- Die prämierte Arbeit und die Zusammenfassung
Die erfolgreichste deutsche Vereinssternwarte
Auf dem Gebiet der Kleinplaneten-Entdeckungen wurde die Taunus-Sternwarte zur erfolgreichsten von einem Verein betriebenen Sternwarte Deutschlands. Nur die professionellen Observatorien Heidelberg und Tautenburg sowie die privat geführte Sternwarte in der Nähe von Bergisch-Gladbach haben mehr Entdeckungen vorzuweisen. Damit befindet sich die Sternwarte des Physikalischen Vereins mit 135 anerkannten Funden auf Platz 4 (Stand: September 2024).
Davon haben einige Kleinplaneten nach dem Vorschlag der Entdecker einen Namen erhalten:
weitere Seiten mit Daten des Taunus Observatoriums (B01)
Beobachtungsstatistik von Gerhard Lehmann
Alle astrometrischen Messungen der Taunus Sternwarte
B01 @Astronomy Data System
B01 @ Near Earth Objects – Dynamic Site
B01 @ List of Observatory Codes of IAU
Ephemeriden Abruf-Seite der Asteroiden-Entdeckungen auf der Taunus-Sternwarte