Asteroid Sandstede

Gerd Sandstede, ehemaliger Vorsitzender des Physikalischen Vereins von 1991 bis 2007, wurde am 10. Juni 2015 mit einem „eigenen“ Kleinplaneten geehrt. Durch seine Initiative wurde während seiner Amtszeit die Taunus-Sternwarte errichtet und in Betrieb genommen, welche inzwischen auf dem Gebiet der Entdeckung von Kleinplaneten zu den erfolgreichsten Observatorien Deutschlands gehört.

Bei der Mitgliederversammlung überreichten die Entdecker Stefan Karge und Rainer Kling  zusammen mit dem amtierenden Vorsitzenden Wolfgang Grünbein die Urkunde der Namensgebung. Anwesend bei der feierlichen Übergabe war auch die Tochter des berühmten Karl Boda, Leiter des ehemaligen Frankfurter Planeteninstituts, welches von 1913 bis 1939 vom Physikalischen Verein betrieben wurde.

Fotos: E. Schwab

Dr. Sandstede erhielt auch in der Vergangenheit zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Ihm wurde bereits das Große Bundesverdienstkreuz verliehen, sowie die ACHEMA-Plakette und die DECHEMA-Medaille. Nun ist er der vierte ehemalige Vorsitzende des Physikalischen Vereins, dem die hohe Ehrung als Namensgeber für einen Himmelskörper zuteil wird.

Die Kleinplaneten Leonisis, Neeffisis, und Hansludwig, benannt nach den ehemaligen Vorsitzenden Leo Gans (1843-1935), Christian Ernst Neeff (1782-1849) und Hans-Ludwig Neumann (1938-1991), ziehen zusammen mit dem frisch getauften kleinen Planeten Sandstede zwischen Mars und Jupiter ihre Kreise. Drei dieser Vier Himmelskörper wurden von Mitgliedern des Physikalischen Vereins auf der Taunus-Sternwarte entdeckt:

Nummer & Name Designation Endeckungs-Datum Sternwarte Entdecker
       (728) Leonisis 1912 NU 1912 02 16 Wien Johann Palisa
(224831) Neeffisis 2006 WV129 2006 11 27 Taunus Erwin Schwab, Rainer Kling
(241136) Sandstede 2007 QY11 2007 08 25 Taunus Stefan Karge, Rainer Kling
(243109) Hansludwig 2007 RT132 2007 09 12 Taunus Stefan Karge, Erwin Schwab

Tabelle der Kleinplaneten, die nach ehemaligen Vorsitzenden des Physikalischen Vereins, Frankfurt, benannt wurden.