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Observatory Codes: H10 D25 D96
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Stuttgart - jetzt auch am HimmelEin Kleinplanet trägt den Namen StuttgartBis ein neu entdeckter Vagabund des Sonnensystems einen Namen erhalten darf dauert es meist mehrere Jahre. Das Minor Planet Center (Kleinplaneten-Zentrum) in den USA setzt sehr hohe Maßstäbe an die Genauigkeit der Bahn eines Asteroiden, bevor dieser zur Taufe freigegeben wird. Im Jahr 2011 erfüllte der bis zu diesem Zeitpunkt unter der vorläufigen Bezeichnung 2009 QS1 katalogisierte Kleinplanet diese Kriterien und bekam daraufhin die endgültige Kleinplaneten-Nummer 264020. Nun hat das "Committee on Small Body Nomenclature (CSBN)" den vom Entdecker Erwin Schwab am 2. November 2011 eingereichten Namensvorschlag Stuttgart zugestimmt. Nach positiver Entscheidung dieses aus 16 internationalen Berufsastronomen bestehenden Gremiums wurde der Name von der Internationalen Astronomischen Union anerkannt und veröffentlicht. Der Originaltext, veröffentlicht am 7. Februar 2012 im Minor Planet Circular # 78272, lautet wie folgt:
Der Amateurastronom Erwin Schwab fand den Asteroiden mit knapp 2 Kilometern Durchmesser am 17. August 2009. Zum Zeitpunkt der Entdeckung befand sich Kleinplanet Stuttgart an seinem nächsten Punkt zur Erde in rund 250 Millionen Km Entfernung (Lichtlaufzeit 14 Minuten). Er bewegt sich auf einer Bahn zwischen Mars und Jupiter. Für einen Umlauf um die Sonne braucht er knapp 4 Jahre. Erwin Schwab ist seit 1981 auf der Jagd nach kleinen Planeten. Er kann bereits auf etliche Entdeckungen verweisen. Angefangen hat er sein Hobby auf der Starkenburg-Sternwarte in seiner Geburtsstadt Heppenheim. Schwab hat nicht nur Stuttgart, sondern bereits auch die Großstädte Frankfurt, Mannheim, Darmstadt und Köln (Colonia) am Kleinplaneten-Himmel verewigt. Wegen des "mäßigen" Wetters in Deutschland benutzt er für seine Suche nach Kleinplaneten zusätzlich Teleskope in den USA und Australien. (264020) Stuttgart fand er an einem Teleskop mit nur 35 Zentimeter Durchmesser des Tzec Maun Observatory, welches sich in Mayhill (USA) befindet. Der in Egelsbach zwischen Frankfurt und Darmstadt wohnende Sterngucker war jedoch dort selbst noch nie vor Ort. Er benutzt den Online-Zugang über das Internet zu den Teleskopen, was er selbst gerne scherzhaft als Pyjama-Astronomie bezeichnet. Wichtig für eine erfolgreiche Jagd ist nicht nur ein gutes Teleskop sondern auch, dass eine sehr gute Digitalkamera eingesetzt wird, womit man viel mehr Licht auffangen kann, als das menschliche Auge imstande ist. Nur dann entdeckt man Objekte, die eine Million mal schwächer sind, als jene, die gerade noch mit bloßem Auge wahrgenommen werden. Denn so lichtschwach ist auch der Kleinplanet Stuttgart, die hellen "Brocken" sind eben schon längst entdeckt worden, vor über 100 Jahren. Von der Erde aus betrachtet erscheinen Asteroiden ebenso punktförmig wie Sterne. Sie können deshalb einzig durch ihre Bewegung relativ zu den Sternen erkannt werden. Deshalb fotografiert Schwab ein Himmelsareal mehrmals über einen Zeitraum von rund einer Stunde. Danach wird aus den Einzelaufnahmen ein Film erstellt, womit die Bewegung der Kleinplaneten relativ zu den Sternen sichtbar wird.
Animation der Entdeckungsfotos vom 17. 08. 2009:
(264020) Stuttgart ist das sich bewegende Objekt in der
Bildmitte.
Sonnensystemansicht zum Zeitpunkt der Entdeckung des Kleinplaneten Stuttgart Der Originaltext und weitere Details des (264020) Stuttgart wurden auch auf der Seite des Jet Propulsion Laboratory der NASA veröffentlicht:
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Stand: 30.04.12 |