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Observatory Codes: H10 D25 D96
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Kleinplanet namens DarmstadtBis ein neu entdeckter Vagabund des Sonnensystems einen Namen erhalten darf dauert es meist mehrere Jahre. Das Minor Planet Center (Kleinplaneten-Zentrum) in den USA setzt sehr hohe Maßstäbe an die Genauigkeit der Bahn eines Asteroiden, bevor dieser zur Taufe freigegeben wird. Diese Kriterien erfüllte der bis zu diesem Zeitpunkt unter der vorläufigen Bezeichnung 2008 UX201 katalogisierte Kleinplanet im Mai 2010 und bekam daraufhin die endgültige Kleinplaneten-Nummer 241418. Nun hat das "Committee on Small Body Nomenclature (CSBN)" den vom Entdecker Erwin Schwab eingereichten Namensvorschlag Darmstadt zugestimmt. Nach positiver Entscheidung dieses aus 16 internationalen Berufsastronomen bestehenden Gremiums wurde der Name von der Internationalen Astronomischen Union anerkannt und veröffentlicht. Der Originaltext, veröffentlicht am 26. Juli 2010 im Minor Planet Circular # 71353, lautet wie folgt:
Der Amateurastronom Erwin Schwab fand den Asteroiden mit ungefähr 2 Kilometern Durchmesser am 31. Oktober 2008. Zum Zeitpunkt der Entdeckung befand sich Kleinplanet Darmstadt an seinem nächsten Punkt zur Erde in rund 240 Millionen Km Entfernung (Lichtlaufzeit 12 Minuten). Er bewegt sich auf einer Bahn zwischen Mars und Jupiter. Für einen Umlauf um die Sonne braucht er 5,4 Jahre. Erwin Schwab ist seit 1981 auf der Jagd nach kleinen Planeten. Er kann bereits auf etliche Entdeckungen verweisen. Angefangen hat er sein Hobby auf der Starkenburg-Sternwarte in seiner Geburtsstadt Heppenheim. Seit 2006 ist er auf der Taunus-Sternwarte des Physikalischen Vereins Frankfurt aktiv und hat dort unter anderen auch den Kleinplaneten (204852) Frankfurt zusammen mit Rainer Kling entdeckt. Wegen des "mäßigen" Wetters in Deutschland benutzt er für seine Suche nach Kleinplaneten inzwischen zusätzlich Teleskope in den USA und Australien. (241418) Darmstadt fand er an einem Teleskop mit 35 Zentimeter Spiegeldurchmesser des Tzec Maun Observatory in Mayhill, USA. Der in Egelsbach wohnende Sterngucker war jedoch dort selbst noch nie vor Ort, er benutzt den Online-Zugang über das Internet zu den Teleskopen, was er selbst gerne scherzhaft als Pyjama-Astronomie bezeichnet. Wichtig für eine erfolgreiche Jagd ist nicht nur ein gutes Teleskop sondern auch, dass eine sehr gute Digitalkamera eingesetzt wird, womit man viel mehr Licht auffangen kann, als das menschliche Auge imstande ist. Nur dann entdeckt man Objekte, die eine Million mal schwächer sind, als jene, die gerade noch mit bloßem Auge wahrgenommen werden. Denn so lichtschwach ist auch der Kleinplanet Darmstadt, die hellen "Brocken" sind eben schon längst entdeckt worden, vor über 100 Jahren. Von der Erde aus betrachtet erscheinen Asteroiden ebenso punktförmig wie Sterne. Sie können deshalb einzig durch ihre Bewegung relativ zu den Sternen erkannt werden. Deshalb fotografiert Schwab ein Himmelsareal mehrmals über einen Zeitraum von rund einer Stunde. Danach wird aus den Einzelaufnahmen ein Film erstellt, womit die Bewegung der Kleinplaneten relativ zu den Sternen sichtbar wird.
Entdecker: Erwin Schwab am Tzec Maun Observatory, Mayhill, USA. (241418) Darmstadt ist das sich bewegende Objekt in der Bildmitte, unterhalb der Galaxie. Ein weiterer Kleinplanet (217610), entdeckt vom professionellen Mt. Lemmon Survey, befindet sich weiter links. Rechts oberhalb der Galaxie bewegt sich fast horizontal 2008 UO91, ebenso eine Entdeckung von Erwin Schwab. Das gezeigte Feld ist ein Ausschnitt von 12x8 Bogenminuten aus dem Gesamtfeld von 36x24 Bogenminuten. Jedes der 8 Einzelbilder der Animation ist eine Addition aus 6 Fotos mit je 90 Sekunden Belichtungszeit.
Sonnensystemansicht zum Zeitpunkt der Entdeckung des Kleinplaneten Darmstadt Der Originaltext und weitere Details des (241418) Darmstadt wurden auch auf der Seite des Jet Propulsion Laboratory der NASA veröffentlicht:
Stand: 26.10.10 |