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Observatory Codes: H10 D25 D96
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Aktionsbündnis alte Sternwarte Mannheim - helfen sie beim Erhalt der historischen SternwarteMannheim - jetzt auch am HimmelEin Kleinplanet trägt jetzt den Namen MannheimBis ein neu entdeckter Vagabund des Sonnensystems einen Namen erhalten darf dauert es meist mehrere Jahre. Das Minor Planet Center (Kleinplaneten-Zentrum) in den USA setzt sehr hohe Maßstäbe an die Genauigkeit der Bahn eines Asteroiden, bevor dieser zur Taufe freigegeben wird. Diese Kriterien erfüllte der bis zu diesem Zeitpunkt unter der vorläufigen Bezeichnung 2010 EQ111 katalogisierte Kleinplanet im Juni 2010 und bekam daraufhin die endgültige Kleinplaneten-Nummer 243536. Nun hat das "Committee on Small Body Nomenclature (CSBN)" den vom Entdecker Erwin Schwab eingereichten Namensvorschlag Mannheim zugestimmt. Nach positiver Entscheidung dieses aus 16 internationalen Berufsastronomen bestehenden Gremiums wurde der Name von der Internationalen Astronomischen Union anerkannt und veröffentlicht. Der Originaltext, veröffentlicht am 23. September 2010 im Minor Planet Circular # 72203, lautet wie folgt:
Der Amateurastronom Erwin Schwab fand den Asteroiden mit knapp 3 Kilometern Durchmesser am 15. März 2010. Zum Zeitpunkt der Entdeckung befand sich Kleinplanet Mannheim an seinem nächsten Punkt zur Erde in rund 315 Millionen Km Entfernung (Lichtlaufzeit 17 Minuten). Er bewegt sich auf einer Bahn zwischen Mars und Jupiter. Für einen Umlauf um die Sonne braucht er 5 1/2 Jahre. Erwin Schwab ist seit 1981 auf der Jagd nach kleinen Planeten. Er kann bereits auf etliche Entdeckungen verweisen. Angefangen hat er sein Hobby auf der Starkenburg-Sternwarte in seiner Geburtsstadt Heppenheim. Seit 2006 ist er auf der Taunus-Sternwarte des Physikalischen Vereins Frankfurt aktiv und hat dort unter anderen auch den Kleinplaneten (204852) Frankfurt zusammen mit Rainer Kling entdeckt. Wegen des "mäßigen" Wetters in Deutschland benutzt er für seine Suche nach Kleinplaneten inzwischen zusätzlich Teleskope in den USA und Australien. (243536) Mannheim fand er an einem Refraktor mit nur 15 Zentimeter Linsendurchmesser des Tzec Maun Observatory in Moorook, Australien. Der in Egelsbach wohnende Sterngucker war jedoch dort selbst noch nie vor Ort, er benutzt den Online-Zugang über das Internet zu den Teleskopen, was er selbst gerne scherzhaft als Pyjama-Astronomie bezeichnet. Wichtig für eine erfolgreiche Jagd ist nicht nur ein gutes Teleskop sondern auch, dass eine sehr gute Digitalkamera eingesetzt wird, womit man viel mehr Licht auffangen kann, als das menschliche Auge imstande ist. Nur dann entdeckt man Objekte, die eine Million mal schwächer sind, als jene, die gerade noch mit bloßem Auge wahrgenommen werden. Denn so lichtschwach ist auch der Kleinplanet Mannheim, die hellen "Brocken" sind eben schon längst entdeckt worden, vor über 100 Jahren. Von der Erde aus betrachtet erscheinen Asteroiden ebenso punktförmig wie Sterne. Sie können deshalb einzig durch ihre Bewegung relativ zu den Sternen erkannt werden. Deshalb fotografiert Schwab ein Himmelsareal mehrmals über einen Zeitraum von rund einer Stunde. Danach wird aus den Einzelaufnahmen ein Film erstellt, womit die Bewegung der Kleinplaneten relativ zu den Sternen sichtbar wird.
Kleinplanet (243536) Mannheim Entdeckungsfoto vom 15.3.2010.
Animation der Entdeckungsfotos vom 15.3.2010: (243536) Mannheim ist das sich bewegende Objekt in der Bildmitte. Weitere Kleinplaneten im Feld sind v.l.n.r: 70608, Mannheim, 3356 (sehr hell) und 2004 TE129. Jedes der 5 Einzelbilder der Animation ist eine Addition aus 4 Fotos mit je 180 Sekunden Belichtungszeit.
Sonnensystemansicht zum Zeitpunkt der Entdeckung des Kleinplaneten Mannheim Der Originaltext und weitere Details des (243536) Mannheim wurden auch auf der Seite des Jet Propulsion Laboratory der NASA veröffentlicht:
Stand: 06.03.12 |